Zum 150-jährigen Jubiläum: Neues Buch über die Ermstalbahn

Anno 1970: In ganz Deutschland schleift die Deutsche Bundesbahn (DB) Gleise von Nebenbahnen. In ganz Deutschland? Nein, unbeugsame Bürger im Ermstal zwischen Metzingen und Bad Urach leisten Widerstand, als die DB dem „Urächerle“ 1976 den Dampf abdreht. Die Bahn hat die Rechnung ohne die wehrhaften Ermstäler gemacht. Das Kibri­Modell 8907 des Uracher Rathauses wird zur Keimzelle, der nach Urach reingeschmeckte Roland Hartl zum Kopf des Widerstands. Die Ermstäler stürmen die von der Initiative „Pro Ermstalbahn“ organisierten Sonderzüge und verspotten die Omnibus­Bahn als „deutsches Bundesauto“. Die Widerständler „klauen“ Wasser für durstige Dampfloks, „entführen“ eine Braut und dealen mit Aktien. Die Papiere der „Ermstal­Verkehrs­Aktiengesellschaft (EVG AG) gehen weg wie frische Laugenweckle – die Käufer stimmen damit auch für den Erhalt der 1873 dank privater Initiative eröffneten Schienenstrecke. Der Kampf um die Ermstalbahn dauert lange – bis 1994. Dann übernimmt die EVG AG die Ermstalbahn zum schwäbischen Preis – elf Kilometer Schienen für eine Deutsche Mark. Fünf Jahre später „düsen“ rote Regio­Shuttles über die von der Erms­Neckar­Bahn AG (ENAG) sanierte Strecke. Und seit Ende 2022 ist die 150 Jahre junge Ermstalbahn elektrifiziert und als Teilstrecke der Regional­Stadtbahn Neckar­Alb (RSBNA) fit für 150 Jahre Zukunft.


Die Ermstalbahn

Bürgerbahn mit 150 Jahren Geschichte und 150 Jahren Zukunft

herausgegeben von Martin Uhlig und  Wolfgang Schulz-Braunschmidt

128 Seiten 21 x 21 cm, ca. 160 Abbildungen, teilweise in Farbe, fester Einband.

Verlag:  ArGe DREHSCHEIBE e.V., Köln 2024.

ISBN 978-3-929082-39-5.

Verkaufspreis: 24,50 €

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