Im Alter von 79 Jahren verstarb am 18. September nach schwerer Krankheit Roland Hartl, der frühere Vorstandsvorsitzende der Erms-Neckar-Bahn AG (ENAG). Hartl stand von 1992 bis 1996 an der Spitze der ENAG und wechselte anschließend in den Aufsichtsrat, wo er bis zu seinem Tod die Entwicklung des Unternehmens mit Rat und Tat unterstützte.
In Roland Hartl verliert die ENAG einen ihrer wichtigsten Förderer. Ohne sein Engagement würde heute vermutlich kein Zug mehr nach Bad Urach fahren! Schon mit der Eröffnung des „Schwäbischen Reise- und Verkehrsbüros“ 1972 in Bad Urach hatte Hartl den Verkauf von DB-Fahrausweisen übernommen. Nach der Stilllegung der Ermstalbahn 1976 übernahm der gelernte Kaufmann außerdem die für die Stadt touristisch wichtigen Funktionen des Uracher Bahnhofs. Der Gedanke an eine Reaktivierung der zehn Kilometer langen Nebenbahn ließ den überzeugten Eisenbahnfreund jedoch nie los. So gründete Roland Hartl 1988 zusammen mit weiteren neuen Gesellschaftern die „Ermstal-Verkehrsgesellschaft mbH“ (EVG) und wurde deren Geschäftsführer. Nach der Umwandlung der EVG in eine Aktiengesellschaft 1992 wurde Hartl Vorstandsvorsitzender.
Erster Erfolg der jungen Gesellschaft war 1994 die Übernahme der Ermstalbahn von der Deutschen Bahn AG. Doch es dauerte noch weitere fünf Jahre zäher Verhandlungen, ehe schließlich am 30. Mai 1999 der planmäßige Personenverkehr im Ermstal wieder aufgenommen wurde.
Für Roland Hartl hatte sich damit ein Lebenstraum erfüllt. Mit großem persönlichen und manchmal sogar finanziellem Einsatz kämpfte Hartl viele Jahre um „seine“ Bahn. Er war immer da, wenn Not am Mann war und übernahm immer wieder auch kurzfristig zusätzliche Verantwortung. Im Aufsichtsrat war Hartl bis zuletzt eine große Hilfe gewesen. Auch bei der weiteren Entwicklung der ENAG mit der Übernahme der Schwäbischen Albbahn hat man stets den fachlichen Rat des Gründungsmitglieds Roland Hartl gesucht. Sein Tod bedeutet einen überaus schmerzlichen Verlust für die ENAG.