Die Erms-Neckar-Bahn AG (ENAG) ging 1992 aus einer Umwandlung der 1988 gegründeten Ermstal-Verkehrsgesellschaft mbH hervor. Diese Vorläufergesellschaft wurde gegründet, um den Fortbestand der Strecke Metzingen – Bad Urach zu sichern.
Mit der damaligen Deutschen Bundesbahn konnte am 27. Dezember 1993 der Vertrag über den Kauf der Eisenbahn entlang der Erms unterzeichnet werden. Zunächst wurde ein Konzept einer „vollwertigen“ nichtbundeseigenen Eisenbahn nach dem Vorbild der Württembergischen Eisenbahngesellschaft verfolgt. Heute präsentiert sich die ENAG als reines Eisenbahn-Infrastruktur-Unternehmen, welches seine Infrastruktur anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen gegen Entgelt anbietet.
Die Reaktivierung der Ermstalbahn wurde mit fachlicher Unterstützung der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH Karlsruhe durchgeführt, die nicht nur als Eisenbahnverkehrsunternehmen auftritt, sondern auch ein umfangreiches Schienennetz rund um Karlsruhe betreibt. Am 1. August 1999 konnte der planmäßige Personenverkehr von Metzingen nach Bad Urach wieder auf der Schiene angeboten werden. Seither verkehren stündlich Züge der Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) mit modernen Dieseltriebwagen. Diese werden nach Reutlingen, Tübingen und zum Teil gar nach Herrenberg über die Ammertalbahn durchgebunden.
In den Jahren 1999 und 2004 konnte auch noch auf der Schwäbischen Alb die Strecke Engstingen – Gomadingen – Münsingen – Oberheutal – Schelklingen von der DB Netz AG für die Dauer von 25 Jahren gepachtet werden. Planmäßig werden dort an Schultagen Schülerverkehre durchgeführt und an Wochenenden Fahrten mit dem „Ulmer Spatz“ von Ulm über Münsingen bis nach Engstingen angeboten. Daneben können bei der Hohenzollerischen Landesbahn (HzL) und der RAB auf der Schwäbischen Albbahn auch ganze Züge gechartert werden. Das Programm „Rent a Train“ läuft mit großem Erfolg.