Mit dem ersten Spatenstich begann am Donnerstag, 11. September, der Bau des neuen Haltepunktes Bad Urach Ermstalklinik. Dieser Haltepunkt ist das Kernstück der Ausbaumaßnahmen auf der Ermstalbahn in diesem Jahr. Für rund 300.000 Euro entsteht hier ein rund 80 Meter langer Bahnsteig, der mit einer Rampe auch für Behinderte barrierefrei erreichbar ist. Schon in der vorangegangenen Woche hatten die Vorarbeiten begonnen, als im Bereich der neuen Station von der Fair-Energie eine Hauptgasleitung verlegt wurde.
Im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Haltes wurden in den letzten Monaten Arbeiten durchgeführt: So wurden die Gleisanlagen zwischen den Ortschaften auf weiten Abschnitten saniert. Dies war erforderlich, um die Geschwindigkeit auf 80 km/h erhöhen zu können. Die dabei gewonnene Zeit wird benötigt, um an der Ermstalklinik auch Station machen zu können, ohne dass sich die Gesamtfahrzeit erhöht.
Die höhere Streckengeschwindigkeit erforderte zudem Anpassungen an fünf Bahnübergängen. Hierzu haben die Arbeiten für die neue technische Sicherung an den Bahnübergängen „Dürre Wiese“ und „Siemensstraße“ bereits begonnen. Der Bahnübergang „Bleicherwäldle“ wird mit einer Ampelanlage nachgerüstet, um sicherzustellen, dass sich auf dem engen Überweg keine Fahrzeuge begegnen. Kleinere Anpassungen müssen noch am Bahnübergang „Wasserfall“ sowie am Bahnhof in Bad Urach vorgenommen werden.
Insgesamt werden für alle Maßnahmen zusammen rund 1,9 Mio. Euro investiert. Den Löwenanteil mit bis zu 85 % steuern der Bund und das Land Baden-Württemberg bei. „Gut angelegtes Geld“, meint der Uracher Bürgermeister Markus Hase, „welches den Bestand der Ermstalbahn langfristig sichern hilft“.
„Durch die neue Station ist die Ermstalklinik in Zukunft erheblich besser zu erreichen. Das nützt den Mitarbeitern, vor allem aber auch den vielen Besuchern der Ermstalklinik. Deshalb unterstützt der Landkreis den Bau des neuen Haltepunkts mit bis zu 20.000 Euro“, erläutert der Erste Landesbeamte Hans-Jürgen Stede. Insgesamt beteiligt sich der Landkreis am weiteren Ausbau der Ermstalbahn mit einem Zuschuss von rund 135.000 Euro.
Ziel ist die Inbetriebnahme kurz vor Weihnachten. So hofft Carsten Strähle, Vorstandsvorsitzender der Erms-Neckar-Bahn AG, „können wir den Bad Urachern ein schönes Weihnachtsgeschenk bereiten“.