Knapp 40 Jahre nach Abfahrt des letzten planmäßigen Personenzuges ist der Schelklinger Stadtteil Sondernach ab dem 12. Oktober 2008 wieder regelmäßig auf der Schiene erreichbar. An diesem Tag nimmt die Erms-Neckar-Bahn AG (ENAG) den bei Kilometer 49 an der Schwäbischen Albbahn (SAB) gelegenen Haltepunkt wieder in Betrieb. Vorangegangen war der Reaktivierung eine Gemeinschaftsaktion der ENAG, der Stadt Schelklingen, des SAB-Vereins sowie vor allem der Bürgerinnen und Bürger aus Sondernach. Hierdurch war es möglich geworden, den Bahnsteig samt Zuweg und Beleuchtung schnell und kostengünstig fertigstellen zu können.
Entsprechend groß ist die Freude bei Carsten Strähle, dem Vorstandsvorsitzenden der ENAG: „Ohne das vorbildliche Engagement aller Beteiligten hätten wir diese Last nur mit Zuschüssen stemmen können. Dies hätte aber die Reaktivierung des Bahnsteigs erheblich verzögert, wenn nicht sogar ganz unrealistisch erscheinen lassen“. Auch Schelklingens Bürgermeister Michael Knapp freut sich über dieses „Musterbeispiel eines funktionierenden Bürgersinns“. Die Sondernacher Dorfgemeinschaft habe mit ihrer Aktion gezeigt, dass ihr eine bessere Erschließung durch den öffentlichen Nahverkehr besonders wichtig sei. Der besondere Dank der ENAG-Chefs und des Bürgermeisters gilt dabei Erich Rothenbacher, dem Wirt des Gasthauses „Lamm“. Er stellt einen Teil seines Grundstücks dauerhaft und unentgeltlich für den Bau des Bahnsteigzugangs zur Verfügung. Aber auch die Stadt Schelklingen steuert eine Teilfläche bei, „ohne die eine Sanierung des Haltepunktes Sondernach nicht möglich gewesen wäre“, wie der Erste Landesbeamte Hartmut Melzer ergänzt. „Für den Alb-Donau-Kreis wird damit die Erschließung auf der Schiene weiter verbessert“,so Melzer „denn der Haltepunkt Sondernach kommt sowohl den Schülern als auch den Ausflüglern zugute“.
Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember werden an dem 60 Meter langen Bahnsteig Werktags die Schülerzüge halten und in der Sommersaison machen die beliebten Ausflugszüge des „Ulmer Spatz“ in Sondernach Station. Der Haltepunkt liegt am Schnittpunkt von Schmieche- und Heutal, die beide landschaftlich reizvolle Wanderwege bieten.