Die Zeit ohne Halbschranken mit einem zusätzlichen Halt des Zuges direkt vor dem Bahnübergang an der Lautertalstraße in Münsingen geht zu Ende. Die von allen Beteiligten sehnlichst erwartete neue Bahnübergangssicherungsanlage mit Halbschranken ist am 16.08.2017 in Betrieb gegangen. Die neue vollautomatische Anlage an der Kreisstraße K6769 wird aus Fahrtrichtung Engstingen zugbewirkt eingeschaltet. Aus der Gegenrichtung fordert Lokführer direkt vom Bahnsteig aus vor Abfahrt des Zuges den Schließvorgang an. Die Züge halten somit künftig vor dem Bahnübergang nicht mehr an.
Die Kosten der Maßnahme belaufen sich insgesamt auf rund 400 TEUR und werden nach dem Eisenbahn-Kreuzungsgesetz zu je einem Drittel vom Landkreis Reutlingen, vom Land Baden-Württemberg und von der ENAG sowie hiervon anteilig von der Stadt Münsingen getragen. „Damit herannahende Verkehrsteilnehmer rechtzeitig vor Eintreffen eines Zuges die roten Lichtzeichen beachten, wird der Bahnübergang nicht nur durch zusätzliche Halbschranken gesichert, sondern erhält auch eine Fußgängerakustik“, erläutert der Vorstandsvorsitzende der ENAG, Carsten Strähle. Während des Umbaus wurde gleichzeitig Straßenfahrbahn mit Gleistragplatten, die Verkehrsausstattung sowie Teile der Beschilderung erneuert.
Carsten Strähle bedauert, „dass die Umsetzung der Maßnahme länger als bei vergleichbaren Anlagen gedauert hat.“ Bürgermeister Mike Münzing stellt fest, dass sowohl aus dem Gemeinderat als auch aus der Bevölkerung reges Interesse an der Realisierung der Maßnahme zu verzeichnen gewesen war. „Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, dass wir gemeinsam trotz der komplizierten Planungsphase heute den Bahnübergang in Betrieb nehmen können.“
Mit der Fertigstellung des Bahnübergangs verbessert sich nicht nur die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer in Münsingen, auch die Fahrgäste auf der Alb-Bahn profitieren von den Arbeiten. „Da künftig der zusätzliche Halt vor dem Bahnübergang zur Einschaltung der Sicherung am Übergang entfällt gewinnen wir für die Fahrgäste mindestens eine Minute an Fahrzeit“, freut sich Bernd-Matthias Weckler, Geschäftsführer der SAB Schwäbische Alb-Bahn GmbH, welche die Züge auf der Strecke betreibt.