Abfahrtsinformationen in Echtzeit – jetzt auf der Ermstalbahn

Wann kommt der nächste Zug, gibt es Verspätungen oder läuft alles pünktlich – diese Fragen haben sich wohl die meisten Fahrgäste schon einmal beim Warten auf dem Bahnsteig gestellt. An den Stationen entlang der Ermstalbahn werden die Reisenden in Kürze darauf eine zuverlässige Antwort erhalten. Dynamische Fahrgastinformation, kurz DFI, heißt das Zauberwort, das ein neues Kapitel beim Kundenservice aufschlagen wird.

Neu in Betrieb gegangene Dynamische Fahrgastinformation im Bahnhof Bad Urach
Carsten Strähle (ENAG-Vorstand), Wolfgang Arnold (Landesgruppenvorsitzender Verband Deutscher Verkehrsunternehmen), Bürgermeister Elmar Rebmann (Bürgermeister Bad Urach) und Landrat Thomas Reumann (Landrat Landkreis Reutlingen) unter der neu in Betrieb gegangenen Dynamische Fahrgastinformation im Bahnhof Bad Urach.


Konkret bedeutet DFI, dass die Erms-Neckar-Bahn AG als Betreiber der Infrastruktur mit finanzieller Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg an allen Bahnhöfen und Haltestellen der Ermstalbahn Fahrgastinformationsdisplays aufbauen wird, welche nach dem bewährten Countdown-Schema die verbleibende Zeit bis zur Abfahrt des Zuges anzeigen. Im Falle einer Störung können auf diese Anzeiger auch Textnachrichten eingespielt werden, so dass die Fahrgäste stets über die aktuelle Betriebssituation sowie über mögliche Fahrtalternativen informiert sind. Für sehbehinderte Fahrgäste ist zusätzlich eine Taste eingebaut, um die Informationen als Sprachnachrichten abrufen zu können.

Bei der Konzeption der DFI haben die ENAG und DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB) neue Wege beschritten. Anstatt die Position der Züge entlang der Strecke zu erfassen, hat der Bahnbetreiber RAB die Fahrzeuge mit GPS-Positionierung ausgestattet. Dieses ermöglicht eine wesentlich genauere Ortung. Die Positionsdaten wiederum werden dem Verkehrsverbund Stuttgart übermittelt und von dort zu den Abfahrtsinformationen aufbereitet. Dank dieser Datendrehscheibe können die Fahrzeiten der Ermstalbahn künftig in der Online-Auskunft noch präziser dargestellt werden. „Dies ist ein weiterer Baustein für einen noch attraktiveren Nahverkehr in unserem Landkreis“, freut sich der Reutlinger Landrat Thomas Reumann über die Innovation. Nun gelte es, mit Hochdruck an der Umsetzung der Regionalstadtbahn zu arbeiten, so dass die Ermstalbahn in absehbarer Zeit mit umweltfreundlicher elektrischer Traktion betrieben werden kann. Auch Bad Urachs Bürgermeister Elmar Rebmann setzt auf die Schiene: „Wir planen zusätzlich eine Aufwertung des Bahnhofs als Umsteigepunkt und Aushängeschild unserer Stadt“. Wolfang Arnold, Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sieht im Aufbau der DFI im Ermstal eine Musterbeispiel dafür, dass „ein attraktiver ÖPNV auch außerhalb der großen Metropolen möglich ist“. Um dies auch in Zukunft zu gewährleisten, fordert Arnold eine verlässliche Finanzierung durch den Bund über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG). Nach Jahren des Stillstandes müsse dringend eine dynamische Anpassung dieser Mittel erfolgen. Carsten Strähle, Vorstandsvorsitzender der ENAG, dankt insbesondere den Partner RAB und VVS für die gute Zusammenarbeit. „Dank der finanziellen Unterstützung des Landes, der kommunalen Partner und des Engagements der Mitarbeiter vor Ort können wir diese gute Idee nun erfolgreich in die Tat umsetzen“, fügt Strähle hinzu.

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