Auf der Ermstalbahn gibt es im Sommer jede Menge Geschäft: Bis Mitte September 2021 müssen die Gleisbauer von Leonhard Weiss alle Fundamente für die Oberleitungsmasten errichten – auf 213 Wanderbaustellen. Da fahren Bagger auf Schienen und sogar der Beton kommt mit der Bahn. Die Fundamente müssen im 60-Meter-Abstand angelegt werden. Je nach Topografie und Bodenbeschaffenheit sind sie zwischen 1,80 Meter und 3,75 Meter tief. „Da entstehen 213 individuelle Bauwerke“, erläutert Carsten Strähle, der Vorstandsvorsitzende der Erms-Neckar-Bahn AG (ENAG).
Die Fahrer der Betonmischer müssen bei den meist abseits gelegenen Baustellen oft „draußen bleiben“ – schließlich sind ihre Laster nicht schienentauglich. Am neuen Kreuzungsbahnhof in Dettingen-Gsaidt können sie aber nahe am Gleis halten. Dort fließt der Beton in dann in Schüttkübel, ein Zweiwegebagger zieht den beladenen Waggon zur Fundamentbaustelle.
An der Haltestelle „Freibad“ in Dettingen ist besonders viel Beton gefragt: Satte fünf Kubikmeter der grauen Masse verschwinden in dem fast vier Meter tiefen Gründungsloch. Später, Wenn die Verschalung entfernt und der Beton ausgehärtet ist, schauen nur noch die Schraubanker für die Stahlmasten aus dem Block heraus. Aber die tiefe Gründung, der Beton und die eiserne Bewehrung sorgen ganz lange für stabile Verhältnisse.
Der Fundamentbau ist Teamarbeit. Ohne Kommunikation mit ständigem Informationsaustausch läuft auf so komplizierten Baustellen gar nichts – siehe unten.