Der Gemeinderat von Bad Rappenau hat den Weg für die Reaktivierung der Krebsbachtalbahn im Kraichgau geebnet. Im zweiten Anlauf votierte eine knappe Mehrheit dafür. Noch im Frühjahr hatte das Gremium das Projekt mit knapper Mehrheit abgelehnt. Aktuell veranstaltet ein Verein Sonderfahrten an Sonn- und Feiertagen auf der Strecke zwischen Neckarbischofsheim und Hüffenhardt.
Das Nein des Gemeinderates war auf Unverständnis gestoßen. Der von der ENAG unterstützte Krebsbachtalverein, Nachbarkommunen, Landespolitiker und Bahnexperten hatten die Ablehnung scharf kritisiert und die Befürworter der Bahn organisierten ein Bürgerbegehren. Daraufhin hat der Gemeinderat seine Entscheidung revidiert und für einen Kompromissvorschlag der Verwaltung gestimmt. Für insgesamt 51 Millionen Euro soll die Bahnstrecke reaktiviert und mit einem neuen Schienenstrang zwischen den Rappenauer Teilorten Babstadt und Obergimpern an das Heilbronner Stadtbahnnetz angeschlossen werden. Außerdem soll eine Unterführung der Bahnlinie hinter dem Schlosspark gebaut werden. Deren Bau wird – Stand heute – vom Land bezahlt. Der Anteil der Stadt liegt derzeit bei 2,21 Millionen Euro. Realistisch muss aber laut Verwaltung von drei Millionen Euro ausgegangen werden. Laut Planungen werden die Betriebskosten für die Bahnstrecke zu 100 Prozent vom Land übernommen. Die durch den Ausbau der Bahnstrecke eingesparten Streckenkilometer im Busverkehr sollen in Bad Rappenau bleiben und zur Verbesserung des Busverkehrs in den anderen Stadtteilen eingesetzt werden.